Wellen, Wasser und Weite

Wellen, Wasser und Weite

Travemünde! So nah und doch ist jeder Ausflug dorthin ein kleines Stück Urlaub. Entsprechend groß ist die Nachfrage nach Ruderplätzen bei einer Wanderfahrt zum Priwall. Die abwechslungsreiche Strecke, das maritime Flair und ein bisschen Abenteuer mögen hierfür den Ausschlag geben.

36 Namen standen incl. der Teilstreckenruderer auf der Teilnehmerliste für 2022. Erfreulicherweise blieben die coronabedingten Ausfälle überschaubar. Eine beachtliche Flotte aus neun Booten legte nach und nach ab und machte sich auf den Weg nach Travemünde. Eine ausgewogene Bootseinteilung ließ die Armada ohnehin relativ dicht beieinander fahren, trotzdem wurde an markanten Punkten immer wieder gewartet, bis das letzte Boot aufgerückt war. Trotz Nordwestwind mit teils heftigen Böen verlief die Fahrt störungsfrei, lediglich an einigen wenigen Passagen lernten vor allem die Wanderfahrten-Neulinge, dass nicht immer u

nd überall glattes Wasser ist.

Die Boote durften in gewohnter Weise beim VKL auf der Kohlenhofspitze lagern, danke dass wir das auch mit neun Booten ohne Umstände dürfen. Danach wurde die altehrwürdige Viermastbark geentert und die Ruderschar verteilte sich auf die Kammer rund um die Luke vier. Natürlich durfte ein Strandbesuch samt Ostseebad nicht auf dem Programm fehlen, allerdings bremste die Wassertemperatur den Enthusiasmus der Badewilligen.

Nach einem gemeinsamen Abendessen in der Seglermesse war Zeit für gemütlich Gespräche an oder unter Deck, oder auch einfach nur fürs Schiffe gucken.

Am frühen Sonntagmorgen schien die Sonne durch die Bullaugen und das Wasser wirkte ruhiger als am Vortag. Bis zum Ablegen verfinsterte sich der Himmel jedoch und warm war es auch nicht unbedingt. Immerhin spielte der Wind mit, zumindest bis zum Stülper Huk. Von dort mussten die Boote gegen heftigen Wind rudern, so dass alle froh waren, den Schlutuper Fischereihafen zur Mittagspause erreicht zu haben. Danach gab es einen weitern Stopp an der Schwartau-Mündung, und von dort fanden die Boote den Weg fast von allein. Erstaunlich schnell waren alle Boote aus dem Wasser, geputzt und wieder an ihrem Platz. So wie überhaupt das Engagement aller Mitfahrenden im Einkaufsteam, Brötchendienst, in der Frühstückcrew oder bei vielen anderen Gelegenheiten zum Gelingen dieses Wochenendes beigetragen hat. Somit verliefen die zwei Tage in einer großen Gruppen kurzweilig und dennoch entspannt. Travemündefahrten gehören seit 137 Jahren zum Ruderprogramm unseres Vereins, und bleiben dennoch immer etwas Besonderes. Ein bißchen wie Urlaub eben.